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Vorsicht, achtet auf die Deusche Annington

27 Mär

Neulich gab es in der WDR-Sendung „Hier und Heute“ einen Beitrag über die Machenschaften der Deutschen Annington in Essen und anderen Ruhrgebietsstädten der mich aufhorchen und nachforschen lies.

Es ist ja seit längerem bekannt das insbesondere Kommunen, aber auch andere Organisationen der öffentlichen Hand und sogar Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände ihre Wohnungsbestände abstoßen um kurzfristig an Geld zu kommen, meistens sind das sogar Wohnungen die mit öffentlichen Mitteln gebaut oder gefördert wurden. Nun wird aber wenig Wert darauf gelegt in welche Hände diese Wohnungen kommen und deshalb landen sie vielfach bei Finanzinvestoren die es einen Dreck schert in welchem Zustand die Häuser in Ihrem Besitz sind, man könnte sie auch Heuschrecken nennen aber dieses Wort ist, weil in so vielen Bereichen gebraucht, mit Vorsicht zu genießen.

Fakt ist das die Deutsche Annington immer nach dem selben Muster vorgeht. Sie kauft einen größeren Batzen an Wohnungsbeständen, beispielsweise von einer städtischen Gesellschaft. Dann werden die Mieten erhöht. Da die Städte ihre Verantwortung gegenüber ihren Mietern und Bürgern dem höheren Profit opfern gehen diese Verkäufe oft ohne Klauseln vonstatten die Mieten nicht übermäßig anzuheben und selbst wenn werden diese Klauseln missachtet und die Verkäufer tun nichts dagegen. Teilweise werden sogar die gesetzlichen Höchstgrenzen für die Erhöhungen mithilfe juristischer Winkelzüge umgangen, denn im Gegensatz zu Hausmeisterdiensten und Reparaturen funktioniert die Rechtsabteilung überragend gut. Nun wird versucht die Wohnungen einzeln  zum drei- bis vierfachen des Einkaufspreis bzw. mindestens dem doppelten Verkehrswert an die Mieter oder andere Interessenten zu verkaufen, freilich ohne auf vorhandene Mängel hinzuweisen. Seit beginn der Immobilienkrise funktioniert das natürlich nicht mehr so besonders, jetzt geht es nur noch primär darum die Mieten bis an und über die Schmerzgrenze hinaus zu erhöhen und die Häuser ansonsten verkommen zu lassen. Es werden sogenannte Hausmeisterdienste eingerichtet die den Mietern als Kontakt angegeben werden. Hier wird bei allen Beschwerden nur auf unfreundliche und rüde Weise abgewimmelt und Klagedrohnugen und Klagen wird mit allen juristischen Mitteln begegnet die im deutschen Rechtssystem zur Verfügung stehen (z. Bsp. Essen-Katernberg oder der Dortmunder Boschstraße) freilich nur für den der es sich leisten kann.

All diese Informationen sind aus frei zugänglichen Quellen in Internet, Zeitungen und TV zu beziehen und trotzdem verkaufen Kommunen, Länder, der Bund, die Deutsche Bahn AG (immer noch mehrheitlich vom Bund kontrolliert) und der DGB munter weiter ihre Wohnungsbestände an diese und andere Firmen. Im Moment formiert sich Widerstand der wenn genügend organisiert hoffentlich zu einem Erfolg führen wird. In Essen gibt es eine Gruppe die sich im Gemeineindesaal Katernberg trifft und scheinbar eine Sammelklage vorbereitet, selbes gilt für die Boschstraße in Dortmund wo der Treffpunkt eine Gaststätte ist. Termine und genaue Örtlichkeiten können der WAZ in Essen und der Westfälischen Rundschau in Dortmund entnommen werden sowie den örtlichen Wochenblättern.

Deshalb Vorsicht, gerade in Essen ist das Wohnungsangebot, wie in den meisten Ruhrgebietsstädten recht üppig. Wenn irgend möglich sollte man wirklich darauf verzichten in eine Annington-Wohnung zu ziehen und drohenden Verkäufen kann man mit juristischen Mitteln recht gut begegnen vor allem wenn man genug andere Mieter um sich scharrt. Die schlechte Publicity die ein Verkauf an Finanzinvestoren mittlerweile nach sich zieht will sich kaum noch jemand ans Bein binden.

Gruß
Euer Seraquael


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